Kredit

Es müssen nicht immer finanzielle Engpässe sein, die die Aufnahme eines Kredits erforderlich machen. Denn sie werden nicht nur zur Konsumfinanzierung oder Umschuldung verwendet, sondern beispielsweise auch zur Finanzierung von Immobilien oder zur Investitionsfinanzierung.

Das grundsätzliche Prinzip ist aber bei allen Krediten das selbe: Ein Kreditgeber (Gläubiger) überlässt dem Kreditnehmer (Schuldner) einen vereinbarten Kreditbetrag für einen bestimmten Zeitraum. Als Vergütung für die Überlassung des Geldbetrages zahlt der Kreditnehmer dem Kreditgeber einen vereinbarten Zinssatz, welcher in Prozent von der Darlehenssumme ausgedrückt wird.

In Deutschland müssen Kreditanbieter neben dem nominalen Zinssatz auch einen Effektivzinssatz angeben, welcher u.a. die Bereitstellungskosten beinhaltet und daher die transparentere Vergleichszahl darstellt. Der Effektivzinssatz liegt hierbei naturgemäß immer über dem Nominalzinssatz.

Konsum- und Ratenkredit

der Konsum- oder Ratenkredit dient der Finanzierung von Konsumausgaben und beläuft sich – je nach Anbieter – auf Beträge zwischen 1.000 und 50.000 Euro.
Die Laufzeiten von Konsumkrediten belaufen sich in der Regel auf Zeiträume zwischen 12 und 120 Monate. Er wird oftmals auch zur Ablösung eines überzogenen Girokontos verwendet. Die Zinsen liegen in der Regel unter den, für einen Dispositionskredit üblichen Zinsen und über dem Zinsniveau für Immobilienkredite.

Immobilienkredit

Der Immobilienkredit dient zur Finanzierung des Immobilienerwerbs oder dem Bau einer Immobilie.
Die Finanzierungen laufen in der Regel über Zeiträume zwischen 5 und 35 Jahren, wobei die meisten Finanzierungen sich auf Beträge von deutlich über 100.000 Euro belaufen. Die Zinsen für einen solchen Kredit sind – im Vergleich zu anderen Kreditarten – in der Regel extrem niedrig, da das Ausfallrisiko für die Banken sehr gering ist. Charakteristisch ist weiterhin die Besicherung durch die Eintragung einer Grundschuld zu Lasten der finanzierten Immobilie.

Dispositionskredit

Dieser Kredit wird in Verbindung mit dem Girokonto gewährt. Die meisten Bundesbürger dürften über einen Dispositionskredit verfügen. Dieser ist Einkommensabhängig und beläuft sich in der Regel auf das zwei bis dreifache des monatlichen Nettoeinkommens. Grundsätzlich eignet der Dispokredit nur für die temporäre Finanzierung finanzieller Engpässe, da die Zinsen deutlich höher sind, als bei anderen Kreditarten. Bei vielen Anbietern liegen sie deutlich im zweistelligen Prozentbereich, wobei der Zinssatz natürlich variabel ist.

Investitionskredit

Der Investitionskredit dient zur Finanzierung von Investitionen und steht vornehmlich Unternehmen zur Verfügung. Die Höhe des Kreditbetrages ist höchst unterschiedlich und kann sich auf Beträge zwischen einigen tausend und mehreren Millionen Euro belaufen. Ebenso unterschiedlich sind die Zinsen für diesen Kredit. Sie hängen insbesondere von der Bonität des Antragstellers ab. Eine Besicherung der Forderung wird in der Regel durch die Verpfändung des finanzierten Investitionsgegenstandes herbeigeführt.

Ein Vergleich hilft beim sparen

Unabhängig von der Art des Kredits sollte man nur auf seriöse und etablierte Anbieter oder Banken zurückgreifen und nach Möglichkeit nicht auf Kreditvermittler. Außerdem sollte man bedenken, dass die Effektivzinsen zwar eine gute Kennzahl zum Vergleich einzelner Anbieter darstellen, dass viele Kreditgeber aber mittlerweile teure Zusatzversicherungen an den Vertragsabschluss binden, die den Kredit erheblich verteuern können. So sollte eine Restschuldversicherung in jedem Fall nur dann abgeschlossen werden, wenn auch wirklich der Bedarf für eine solche Police vorhanden ist. Auch den Vergleich verschiedener Angebote sollte man nicht dem Zufall überlassen.

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