Ist Gold eine lukrative Geldanlage?
Diese Frage muss im Vergleich zu Aktien mit einem klaren Nein beantwortet werden. Denn das gelbe Edelmetall wirft weder Dividende ab, noch wird sein Preis von guter Unternehmensentwicklung in die Höhe getrieben. Wer mittelfristig oder auf lange Sicht attraktive Renditen anstrebt, ist mit Investments in Aktien besser bedient.
Gold als Geldanlage kann auch keine Zinsen erwirtschaften, Anleger könnten höchstens von gestiegenem Kurs profitieren. Allerdings verläuft die Preisentwicklung bei physischem Gold seit Jahren eher horizontal mit zeitweisen Talfahrten und kommt nicht über die Marke von 1.300 Dollar pro Feinunze hinaus.
„Sicherer Hafen“ Gold?
Wenn die Finanzmärkte von Turbulenzen erschüttert werden, flüchten viele Investoren in das gelbe Edelmetall. Zuletzt trieb diese Flucht den Goldpreis von 2008 bis 2011 bis auf knapp 2.000 Dollar/Unze. Doch sobald an den Börsen wieder Ruhe einkehrt, verliert Gold an Bedeutung und der Kurs fällt.
Zu Krisenzeiten werden große Mengen an Gold gekauft, weil es in der gesamten Geschichte der Menschheit noch nie völlig an Wert verloren hat. Mit der steigenden Nachfrage zieht der Preis an, denn die Vorkommen sind vermutlich weltweit begrenzt. Auch im täglichen Auf und Ab am Devisenmarkt wird jede Schwäche des Dollars von steigendem Goldpreis begleitet. Gold kann für jeden Anleger eine Absicherung in der Krise sein.
Experten empfehlen 10% bis 25% des Vermögens in Gold anzulegen. Im Einzelfall muss bei der Berechnung des idealen Anteils die gesamte Performance des Portfolios betrachtet werden. Gold erwirtschaftet kein Geld, es dient ausschließlich der Sicherheit.
Wie entwickelt sich der Goldpreis 2019?
Seriöse Prognosen dazu gibt es nicht, weil keiner der Analysten wirklich in die Zukunft schauen kann. Angesichts des stabilen Dollars und den letzten Zinsentscheidungen der FED favorisieren Investoren die Anlage in US-Anleihen oder Aktien.
Auf der anderen Seite kaufen die Zentralbanken Russlands und Chinas große Mengen an Gold, um langfristig unabhängig ihre eigenen Währungen damit abzusichern. Bei einem leicht steigenden Goldpreis können die Minen wieder mit voller Kapazität an die Förderung gehen, sodass jeder größeren Nachfrage ein ausreichendes Angebot gegenübersteht. Wirklich interessant bleibt Gold auch 2019 ausschließlich als Krisenabsicherung.
In welcher Form sollte Gold angelegt werden?
Anleger sollten immer nur physisches Gold kaufen und von Zertifikaten und ähnlichem Abstand halten. Gold auf dem Papier ist in turbulenten Zeiten ebenso wenig wert wie eine Banknote oder Aktie. Empfehlenswert sind Barren von vertrauenswürdigen Lieferanten, wobei unterschiedliche Größen erworben werden sollten. Sinnvoll könnten auch Münzen wie Golden Eagle oder Krügerrand mit jeweils 1 Unze Gewicht sein.
Bei Gold wird die Aufbewahrung oft zum Problem, weil Sicherheit in Form eines Tresors zu weiteren Investitionen zwingt. Banken bieten die sichere Aufbewahrung gegen Gebühr an, aber was passiert, wenn die Institute aufgrund einer Krise ihre Pforten nicht mehr für das Publikum öffnen? Wer den Zusammenbruch des Finanzsystems fürchtet, sollte die Kosten für einen Tresor nicht scheuen und diskret einen Goldvorrat zu Hause anlegen.
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