Hauptwohnsitz und Nebenwohnsitz – Unterschied und Vorteile

Sei es das WG-Zimmer am Studienort, das Ferienhaus am See oder die Wohnung in der Nähe der Arbeit, es gibt viele Lebensumstände, die zu einem Nebenwohnsitz führen können. Wie sich ein Nebenwohnsitz vom Hauptwohnsitz unterscheidet und welche Vorteile eine Zweitwohnung haben kann, erfahren hier.

Nebenwohnsitz oder Hauptwohnsitz – was ist was?

In Deutschland wird ein Unterschied gemacht zwischen einem Neben- und einem Hauptwohnsitz. Bei einer Neben- oder Zweitwohnung handelt es sich laut Melderecht um eine Wohnung, die zwar privat genutzt wird aber nicht als Hauptwohnung dient. Wenn ein Einwohner mehrere Wohnungen in Deutschland nutzt, so muss eine dieser Wohnungen als Hauptwohnsitz angegeben werden. Als Hauptwohnsitz dient in der Regel die Wohnung, die den Lebensmittelpunkt darstellt.

Hat der Einwohner neben dem Hauptwohnsitz weitere Wohnungen, werden diese automatisch zum Nebenwohnsitz. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Wohnung zum Eigentum des jeweiligen Einwohners gehört. Man muss sich bei der Meldebehörde melden, um mitzuteilen, welche Wohnung der Hauptwohnsitz sein soll. Auch wenn man möglicherweise Wohnungen im Ausland unterhält, werden diese bei der Einteilung in Hauptwohnsitz und Nebenwohnsitz nicht berücksichtigt. Welche Meldepflichten Einwohner haben, ist im Bundesmeldegesetz (BMG) geregelt.

Für den Neben- bzw. Zweitwohnsitz gibt es keine klare gesetzliche Regelung. Für die Hauptwohnung gibt es eine gesetzliche Definition. Diese ist in § 22 Abs. 1 und 3 des Bundesmeldegesetzes (BMG) zu finden. Daraus geht hervor, dass der Hauptwohnsitz die Wohnung sein muss, die vorwiegend vom Lebenspartner oder der Familie genutzt wird. Der Hauptwohnsitz ist dort, wo der Einwohner in erster Linie seine Lebensbeziehungen unterhält. Hauptsitz kann daher nur die Wohnung sein, in welcher man sich in seiner Freizeit überwiegend aufhält.

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Am Hauptwohnsitz befindet sich der Lebensmittelpunkt. Umgekehrt bedeutet das für den Nebenwohnsitz, dass man sich für diesen vor allem zugunsten von Arbeit, Ausbildung und Bildung entscheidet. In der Regel wird der Zweitwohnsitz nicht von der gesamten Familie, sondern nur von einem Mitglied bewohnt. Ein charakteristisches Beispiel hierfür ist ein Arbeitnehmer, der die lange Fahrt zu seinem Arbeitsplatz nicht täglich auf sich nehmen möchte und sich deshalb einen Zweitwohnsitz in der Nähe seiner Arbeitsstelle sucht. Während der Woche bewohnt er seine Zweitwohnung, am Wochenende kehrt er zu seiner Familie zurück.

Welche Vorteile bietet ein Nebenwohnsitz?

Wer einen Zweitwohnsitz anmeldet, kann sich dadurch einige Vorteile sichern. Zu den Vorteilen eines Nebenwohnsitzes zählen:

  • Ein großer Vorteil des Nebenwohnsitzes liegt darin, dass man sich nicht für einen Wohnsitz entscheiden muss. Man kann an beiden Orten einen Wohnsitz unterhalten und dort wohnen.
  • Nutzt man einen Zweitwohnsitz aus beruflichen Gründen, ist die Nähe zum Arbeitsort ein großer Vorteil. Der Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz wird kürzer, man investiert weniger Zeit und kann gleichzeitig Fahrtkosten einsparen.
  • Wer einen Nebenwohnsitz angemeldet hat, weil dieser näher bei der Arbeitsstelle ist, kann dies unter Umständen steuerlich gelten machen. Man kann monatlich Werbungskosten ansetzen und von der Steuer absetzen. Beim Finanzamt muss man angeben, dass man doppelte Haushaltsführung betreibt.
  • Es ist möglich, Kosten bei der KFZ-Versicherung einzusparen. Es lohnt sich zu prüfen, wie hoch die Kosten für die KFZ-Versicherung im jeweiligen Ort sind. Eventuell ist eine Ummeldung der KFZ-Versicherung sinnvoll.

Nachteile können sein, dass in der jeweiligen Gemeinde Steuern für den Zweitwohnsitz anfallen. Hier sollte man sich vorab informieren, denn nicht alle Gemeinden erheben eine Zweitwohnsitzsteuer. Es können weitere Kosten auf den Einwohner zukommen. Dazu gehören zum Beispiel Müllgebühren. Wer einen Nebenwohnsitz anmelden möchte, sollte sich vorab informieren und diese Informationen in seine Überlegungen einbeziehen.

Bilderquellen: © Kimmer / Fotolia

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